„Tier Blatt Flügel Herbst.
Caillois und sein Biologe: Paul Vignon.“
in: Logik des Imaginären. Diagonale Wissenschaft nach Roger Caillois (hg. Sarah Kolb, Anne von der Heiden), Köln (August Verlag Berlin, Imprint von Walther König Köln), 2018, S. 115 – 158.
►Die Mimikry–Theorie des französischen Philosophen Roger Caillois und ihre wichtigsten Berufungsinstanzen: der Entomolge Paul Vignon und die Laubheuschrecken aus der Familie der Tettigoniidae, liefern neue Quellen für eine biologische Philosophie, deren Wirksamkeit in Frankreich bis in die jüngste Zeit reicht.
„Erscheinen! Fighting for the Phenotype“
Vortrag auf dem Symposium Copycat. Dealing with Dangerous Mimesis. International Symposium, Weimar 23. bis 25 Februar 2017, DFG Research Unit Media and Mimesis.
► Die in der ganzen Tier- und Pflanzenwelt so weit verbreiteten Phänomene der Mimikry sind Teil eines großen Dispositivs des Erscheinens, dessen privativer Modus das Verschwinden ist. Der Vortrag geht von einigen dieser Phänomene aus und kontrastiert sie gegen den vom Genotyp und der Kopie aus gedachten Begriff des Phäno-Typs. Horizont ist schließlich die Ontologie des „demonstrativen Seinswerts“ des Basler Biologen Adolf Portmann. Er hatte sie nicht zuletzt an einer bestimmten Klasse von Pilzen gewonnen, den Myxomycetes oder Echten Schleimpilzen.
„Sumpf und Wipfel. Zwei Vogelgesänge“
in: Morgenvogel Real Estate, von Maria-Leena Räihälä und Manuel Bonik, Berlin (gegenstalt Verlag) 2015, S. 30 – 36.
►Der Text versucht eine Theorie des Vogelgesangs (samt der Techniken, ihn aufzuzeichnen) als Funktion von Umgebungen: der „freien Warte“ des Pirols mit seiner melodiösen, gesungenen Strophe auf der einen Seite, der dichten Geräuschumgebung des Schilfs beim Sumpfrohrsänger mit seinen imitativen, seriellen Gesängen auf der anderen Seite.
„L’imaginaire animal“
in: Image and Imaging in Philosophy, Science and the Arts (hg. Richard Heinrich, Elisabeth Nemeth, Wolfram Pichler, David Wagner), Proceedings of the 33rd International Ludwig Wittgenstein Symposium in Kirchberg, 2010, Heusenstamm (ontos Verlag) 2011, vol. 1, S. 331 – 364.
►Die Auffassung des französischen Psychanalytikers Jacques Lacan, daß die Tiere im Imaginären leben, ist der Ausgangspunkt, die Rolle von Bildern bei Konrad Lorenz und Nicolaas Tinbergen zu untersuchen. Der konkrete Fall sind die Balz- und Revierkämpfe des Stichlings.
„Biologische Ästhetik. Die Erscheinung des Bauplans“
in: Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin, 8. Jg., Nr. 17, Oktober 2008, S. 17 – 24.
►Die von Ernst Haeckel erforschten Medusen werden von dem phänomenologischen Biologen Adolf Portmann als Tiergestalt untersucht: Wo die Medusen durchsichtig sind, haben sie eine streng symmetrische Struktur. Portmann leitet daraus ein allgemeines Gesetz über eingreifende Wirkung der Sichtbarkeit im Tierreich ab.
„Die Kommunikation der Täuschung.
Eine Medientheorie der Mimikry“
in: Mimikry. Gefährlicher Luxus zwischen Natur und Kultur (hg. Andreas Becker, M. Doll, S. Wiemer, A. Zechner), Schliengen 2008, S. 27 – 44.
►Versuch, aus den Arbeiten des Verhaltensbiologen Wolfgang Wickler über Signalbildung im Mimikryverhalten der Putzerfische (Aspidontus, Labroides) und andererseits der lamarckistischen Mimikry–Theorie Roger Caillois‘ eine allgemeine Theorie der Mimikry zu entwickeln. Sie ist ein Kommunikationsspiel entweder zwischen drei Teilnehmer (im darwinistischen Dispositiv) oder zwischen zwei Teilnehmern (im lamarckistischen Dispositiv) oder, epistemologisch gesehen, vier Teilnehmern mit dem wissenschaftlichen Beobachter als vierten Mitspieler.
„Die vier Verschiebungen des Blicks“
in: Blickzähmung und Augentäuschung. Jacques Lacans Bildtheorie (hg. Claudia Blümle, Anne von der Heiden), Zürich 2005, S. 147 – 180.
►Jacques Lacans berühmte Theorie von Blick und Auge (Seminar X) hat einen verborgenen Helden: die Mimikry und ihrer Tiere. Sie stammen aus der Klasse der Insekten und dem Stamm der Krebse (Hippolyte varians, Caprella acanthifera). Aus der tierischen Mimikry als „Zu sehen Geben“ entsteht eine Philosophie des Bild Machens und Bild Sehens.
„Erscheinung und Gestalt der Lebewesen“
Statement und Gespräch auf der Podiumsdiskussion Survival of the Prettiest. Evolution, Kunst und Ästhetik nach Darwin, mit Pamela Kort (MPI für Wissenschaftsgeschichte Berlin), Winfried Mennighaus (FU Berlin), organisiert von Barbara Wittmann (MPI für Wissenschaftsgeschichte Berlin) am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin, am 9. 12. 2009 (http://mediathek.mpiwg-berlin.mpg.de/mediathekPublic/versionEins/Events/Survival-of-the-Prettiest/Peter-Berz.html).
Seminar Humboldt-Universität Berlin SS 2002
Mimikry. Einführung in die Ästhetik (zusammen mit Birgit Schneider, Universität Potsdam)
Seminar Universität Wien WS 2008/2009
Vilém Flussers philosophisches Tier: Vampyrotheutis infernalis